Gastro-Kritik: Pottkind, Köln

Shortbread mit BuchweizenMitten in der Kölner Südstadt haben mit Enrico Sablotny und Lukas Winkelmann zwei „Pottkinder“ aus dem Ruhrgebiet ein schickes, aber auch gemütliches Bistro eröffnet: Vor petrolfarbenen Wänden stehen elegante, weiß eingedeckte Ti
sche, dazu eine offene, gekachelte Küche, in der man den Köchen von der Theke aus bei der Arbeit zu sehen kann. Im dekorativen Wandregal liegen Kochbücher von Rene Redzepi und Paul Bocuse – das
Essen im Pottkind ist jedoch keins von beidem, weder nordisch experimentell oder klassisch Französisch. Stattdessen setzt Chefkoch Enrico Sablotny auf moderne deutsche Küche in drei, vier oder fünf Überraschungs-Gängen zu moderaten 40 bis 60 Euro, die vor allem junge Gäste ins Pottkind lockt. Ein buntes Möhren-Dreierlei mit Feta und Oliven, Kaninchen-Rilette Pottkindmit Quitte und knusprigem Brioche,
Hirschkeule rosa-gebraten und als Ragout, mit süß-bitterem Chicorée und Polenta: Jeder Gang macht warm und glücklich, überrascht, ohne extravagant zu wirken. Dazu kommt eine übersichtliche, aber gut sortierte Weinkarte und ein lockerer und netter Service, die dem Abend zusätzlich Gemütlichkeit verleihen.

Erschienen in: B-EAT 2/2019

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